Du liebst deine Zimmerpflanzen, gießt sie regelmäßig – und trotzdem wirken manche traurig oder welken einfach dahin? Mal ersäufst du sie förmlich, mal sind sie wochenlang auf dem Trockenen. Damit bist du nicht allein! Viele Pflanzenfreunde erleben genau das. Kein Wunder also, dass immer mehr auf ein kleines Gadget setzen: den Feuchtigkeitsmesser für Pflanzen. Doch hilft er wirklich? Oder sorgt er eher für Verwirrung?
Inhaltsverzeichnis
Wie funktionieren Feuchtigkeitsmesser für Pflanzen?
Ein Feuchtigkeitsmesser für Pflanzen zeigt dir an, wie feucht die Erde rund um deine Pflanze gerade ist. Das klingt erst einmal nach der perfekten Lösung für alle Gießprobleme – ist es aber nur bedingt.
Das Gerät misst nämlich nicht die Feuchtigkeit direkt, sondern den elektrischen Widerstand der Erde. Je feuchter das Substrat, desto besser leitet es Strom – und genau diesen Wert zeigt dir der Feuchtigkeitsmesser an. Klingt clever, oder?
Doch die Sache hat einige Haken, die du kennen solltest.
Was ein Feuchtigkeitsmessgerät nicht leisten kann
Ein großes Missverständnis: Viele denken, ein Feuchtigkeitsmesser für Pflanzen sagt ihnen genau, wann sie gießen müssen. Das stimmt so nicht. Denn du musst selbst wissen, welcher Wert für deine jeweilige Pflanze optimal ist. Und das ist gar nicht so einfach.
Zudem gibt es einige Störfaktoren:
- Unterschiedliche Erden leiten Strom verschieden stark. Organische Erde zeigt oft höhere Feuchtigkeitswerte als sandige Mischungen.
- Je fester du die Erde in den Topf drückst, desto feuchter wirkt sie laut Messgerät – auch wenn sie es nicht ist.
- Düngemittel und Mineralsalze verfälschen die Messung. Sie sammeln sich mit der Zeit in der Erde und beeinflussen den Widerstand.
- Die Tiefe, in der du das Gerät einsteckst, spielt ebenfalls eine Rolle. Je nach Erdschicht unterscheidet sich die Feuchtigkeit deutlich.
- Eine Kalibrierung ist bei den meisten Geräten nicht möglich. Das heißt: Wenn dein Feuchtigkeitsmesser einmal falsche Werte anzeigt, kannst du das nicht korrigieren.

Und dann gibt es Pflanzen, bei denen du komplett auf das Gerät verzichten solltest – etwa bei Sukkulenten oder Orchideen. Ihre Erde ist entweder zu trocken oder zu luftig, um sinnvolle Werte anzuzeigen.
Messgeräte als sinnvolle Ergänzung, aber nicht als alleinige Hilfe
Ein Feuchtigkeitsmesser für Pflanzen kann dir helfen, ein besseres Gefühl für deine Erde zu bekommen – vor allem, wenn du gerade erst mit dem Gärtnern anfängst. Er ersetzt aber weder deinen gesunden Menschenverstand noch deine Beobachtungsgabe.
Verlass dich also nicht blind auf die Anzeige. Stattdessen: Mache regelmäßig den Fingertest, fühle mit dem Finger etwa zwei Zentimeter tief in die Erde. Hebe den Topf an – so spürst du schnell, ob die Pflanze Wasser braucht.
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Ein Feuchtigkeitsmesser für Pflanzen kann eine nützliche Hilfe sein, wenn du ihn richtig einsetzt. Er liefert dir Anhaltspunkte, aber keine exakten Gießanweisungen. Kombiniere ihn mit dem Fingertest und einem prüfenden Blick auf deine Pflanzen. So entwickelst du mit der Zeit das richtige Gießgefühl – ganz ohne Technikfrust.
Quelle: Feey