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Mottenfraß? Der wahre Grund für kleine Löcher in der Kleidung

Wer kleine Löcher in der Kleidung findet, denkt meist direkt an Kleidermotten, doch löchrige T-Shirts und Co. haben oft andere Ursachen.

Eine Frau zieht weißen Stoff auseinander und zeigt kleine Löcher in weißer Kleidung.
© Stepan Popov - stock.adobe.com

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„Habe ich mir Kleidermotten eingefangen?“ Wenn man kleine Löcher in der Kleidung entdeckt, ist das oft die erste Befürchtung. Tatsächlich sind die Ursachen für die kleinen „Vampirbisse“ in T-Shirts, Unterhemden und Co. eine ganz andere. Welche das sind und was du tun musst, wenn wirklich Motten der Grund für die Löcher sind, erfährst du hier.

Löcher in der Kleidung durch Reibung

Findige Haushaltsdetektive haben herausgefunden, dass die Hauptverantwortlichen für kleine Löcher in der Kleidung mit unserer Hose zu tun haben: Gürtelschnallen, Knöpfe, Nieten und Reißverschlüsse erzeugen einen ständigen Abrieb, der auf die Dauer den Stoff ermüden lässt. Insbesondere wenn die Hüfte beim Geschirrspülen regelmäßig an der Spülkante scheuert, nimmt dies der dünne T-Shirt-Stoff übel. Auch ein hervorstehender Reißverschluss nutzt bei jeder Bewegung das Material ab, bis es irgendwann reißt.


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Wäschenetz vergessen

Fies wird es, wenn lose BH-Verschlüsse, defekte Bügel oder offene Reißverschlüsse beim Waschen Löcher in das empfindliche Baumwollgewebe fressen. Büstenhalter sollten daher grundsätzlich im Wäschenetz gewaschen werden, Reißverschlüsse sollten geschlossen sein. Hosen und Jacken wäscht man möglichst links. Wer ganz sichergehen will, kann seinen Wäscheberg auch in Kleidungsstücke mit bzw. ohne Knöpfe, Schnallen und Haken sortieren.

Mangelnde Qualität der Textilien

Kleine Löcher in einem weißen T-Shirt.
Häufiger Grund für kleine Löcher: schlechte Qualität. Foto: IMAGO / Pond5 Images

In geschätzten 80 Prozent der Fälle hängt die Anfälligkeit für kleine Löcher in der Kleidung mit der Qualität des Stoffs zusammen. Dünne Fasern, billige Verarbeitung und aggressive Färbe- oder Bleichverfahren versprechen keine lange Haltbarkeit. Da reicht schon die Materialreibung in der Waschmaschine oder das häufige An- und Ausziehen, um den Zwirn des Shirts überzustrapazieren. Das Problem: Zweitklassige Ware lässt sich zu allem Überfluss auch nur schwer stopfen. 

Tipp: Beim Kauf kann man die Qualität des Stoffs bestimmen, indem man ihn etwas auseinanderzieht. Der Fadenverlauf sollte gleichmäßig sein. Bilden sich Fusselkügelchen, wenn man den Stoff kurz zwischen den Fingern aneinanderreibt, ist das ein Zeichen minderer Wertigkeit. 

Löcher durch Waschmaschine

Da man die kleinen Löcher in der Kleidung zumeist nach dem Waschen entdeckt, steht nicht selten die Waschmaschine unter Verdacht. Dieser Verdacht ist nicht unbegründet. Knöpfe, Nieten und Verschlüsse können feine Kanten in das Sieb der Wäschetrommel schlagen. Mit einer nicht mehr benötigten Nylonstrumpfhose lässt sich die Trommel nach solchen mikroskopisch kleinen Widerhaken untersuchen. Zudem sollte man kontrollieren, ob die Trommelrippen wirklich fest sitzen.

Dass die Löcher sich nach dem Waschen zeigen, liegt allerdings meist schlicht daran, dass die Fasern durch das warme Wasser aufquellen und sich zusammenziehen.

Löcher durch Kleidermotten: Das kannst du tun

Jeder fürchtet sie: Kleidermotten. Mottenlöcher lassen sich mit bloßem Auge nur schwer von den oben genannten Löchern unterscheiden. In der Regel sind sie unregelmäßiger und treten in kleinen Nestern auf. Wer sich unsicher ist, sollte eine Kleidermottenfalle 🛒 im Schrank aufhängen. So lässt sich ein Befall am besten feststellen.

Ist die Motte als Übeltäter überführt, müssen sämtliche Kleidungsstücke gewaschen werden, auch die Innenwände des Kleiderschranks gehören gereinigt. Eine Alternative zum Waschen ist der Gefrierschrank: Eisige Temperaturen vertragen die schädlichen Mottenlarven nicht. Lavendel oder ein Stück Seife im Schrank beugen dem Ungeziefer vor.