Veröffentlicht inGesundheit & Beauty

Gefährlich: So kann Nacken knacken Schlaganfall auslösen

Nacken knacken gibt vielen das Gefühl, Verspannungen im Nacken zu lösen. Doch kann das Nacken knacken Schlaganfälle verursachen

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Den Kopf mit einem Ruck nach links, dann nach rechts schwenken und zum Schluss noch ein wenig kreisen lassen – mit einem Knacken und Rieseln im Nacken verbreitet sich ein angenehmes Gefühl der Entspannung.

Die Angewohnheit, Gelenke knacken zu lassen, spaltet die Gemüter. Denn während den einen das Geräusch einen gewaltigen Schauer über den Rücken jagt, so ist den anderen, als könnten sie dadurch Blockaden lösen und dem verspannten Körper Linderung verschaffen.

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Im Allgemeinen halten Ärzte das bewusste, schmerzfreie Knackenlassen von Gelenken auch für harmlos: Für das charakteristische Knallgeräusch, das dabei entsteht, sind lediglich kleine Gasbläschen in der Gelenkflüssigkeit verantwortlich. Das Gas ist normalerweise in der Gelenkschmiere gelöst. Beim Dehnen der Gelenke entsteht ein Unterdruck, durch den sich das Gas explosionsartig zu einer Blase sammelt. Lässt der Unterdruck nach, löst sich das Gas langsam wieder in der Gelenkflüssigkeit.

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Vor der Gewohnheit des Nackenknackens warnen Mediziner eindringlich

Arthrose oder Rheuma bekommt man davon nicht. „Wir hätten vermutlich bereits bemerkt, wenn Menschen, die ihre Gelenke knacken lassen, häufiger Probleme mit diesen Gelenken haben“, versichert die Orthopädin Caroline Werkmeister, Leiterin des Athleticums am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Vor der Gewohnheit des Nackenknackens warnen Mediziner gleichwohl eindringlich. Denn zum einen bringt sie nur einen kurzfristigen Erfolg gegen das Gefühl der Verspannung. Zum anderen kann die Bewegung unter Umständen schwere bis lebensgefährliche Folgen haben.

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Das macht der Fall eines 28-jährigen US-Amerikaners deutlich, über den der Nachrichtensender CNN berichtet.

Josh Hader saß zu Hause und wollte seinen schmerzhaft verspannten Hals durch Ziehen, Strecken und Drehen lockern. Dabei wurden die Schmerzen aber nur verstärkt. Bald darauf fühlte sich seine linke Körperhälfte taub an. Als Josh dann in die Küche gehen wollte, um sich einen Eisbeutel zu holen, merkte er, dass er nicht mehr geradeaus gehen konnte. Sofort brachte ihn sein Schwiegervater ins Krankenhaus. Die schockierende Diagnose der Ärzte: Schlaganfall durch Nackenknacken!

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Vier Tage lang musste Josh auf der Intensivstation behandelt werden

Beim ruckartigen Ziehen und Zurechtrücken der Halswirbel waren winzige Arterien gerissen, die zu einer Blutung am Hirnstamm geführt hatten. Vier Tage lang musste Josh auf der Intensivstation behandelt werden.

Glücklicherweise erholte er sich wieder, wenngleich er noch längere Zeit auf eine Gehhilfe sowie intensive Reha-Maßnahmen angewiesen war und auch eine Augenklappe tragen musste, da er doppelt sah. Darüber hinaus plagte ihn ein kurioses, aber höchst unangenehmes Leiden:

„Ich hatte zwei Wochen lang permanenten Schluckauf. Zwischendurch konnte ich für einige Sekunden kaum noch atmen, das war beängstigend“, erzählt Josh.

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Ganz verschwinden werden die Folgen des Schlaganfalls wohl nicht, vermuten die Ärzte. Alles in allem ist der Schlaganfall bei Josh jedoch noch glimpflich verlaufen. Viele ähnliche Fälle am Hirnstamm führten zu Sprachverlust, Lähmungen oder Wachkoma. „Letztlich hätte er auch tot sein können“, bestätigt Joshs behandelnder Arzt, Dr. Vance McCollom.

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Ein Einzelfall ist Josh Hader nicht. Zahlreiche Komplikationen im Zusammenhang mit dem Nackenknacken sind in der medizinischen Fachliteratur dokumentiert. Selbst erfahrene Orthopäden und Physiotherapeuten halten daher das Ziehen und Zurechtrücken blockierter Halswirbel für höchst riskant. Vor einer manuellen Therapie ist eine eingehende Untersuchung Grundvoraussetzung. Als leichtfertige Angewohnheit kann das Knacken mit dem Halswirbel bei Laien sogar fatale bis lebensgefährliche Konsequenzen haben. 

Besser ist es daher, gleich die wahren Ursachen der Blockaden und Verspannungen zu bekämpfen: Stress und falsche Körperhaltung.

Vorschaubilder: ©flickr/Pauline Thomas ©flickr/Lindsay Evans