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Garten: Diese Alternative aus Sand ist viel besser als ein Insektenhotel

Ein Sandarium im Garten hat gleich mehrere Vorteile. Lies hier, wie du die Alternative zum Insektenhotel anlegst und Wildbienen anlockst.

Ein Sandarium in einem Garten.
© IMAGO / blickwinkel

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Erfahrene Hobbygärtner wissen, dass ein insektenfreundlicher Garten viele Vorteile mit sich bringt. Doch oftmals reicht ein Insektenhotel dafür nicht aus. So bevorzugen Wildbienen beispielsweise Sand als naturnahen Nistplatz – ein Sandarium muss her. Wie du einen solchen Nistplatz Schritt für Schritt in deinem Garten anlegst und warum Wildbienen so wichtig sind, erfährst du jetzt.

Fehlende Nistplätze für Wildbienen

Wildbienen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Bestäubung unserer Pflanzen. Darüber hinaus sichern sie nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Ernten von Obst und Gemüse. Doch vor allem versiegelte Flächen, die intensive Landwirtschaft und das Fehlen natürlicher Lebensräume machen Wildbienen das Leben schwer: Es fehlt zunehmend an Nahrungsquellen und Nistplätzen. Naturliebende Hobbygärtner ergreifen bereits erste Maßnahmen und stellen Insektenhotels auf. Doch was kaum jemand weiß: Die meisten Wildbienen nisten im Boden und finden im Insektenhotel keinen passenden Brutplatz. Ein Sandarium bietet hingegen die optimalen Voraussetzungen: einen lockeren, sandigen und trockenen Boden, der kaum Vegetation aufweist.

Sandarium Schritt für Schritt im Garten anlegen

Bei einem Sandarium handelt es sich um einen extra angelegten, sandigen Bereich im Garten oder auf dem Balkon, welcher als natürlicher Lebensraum für bodenbrütende Insekten dienen soll. Hier finden die Insekten optimale Voraussetzungen zum Nisten und Brüten – ohne künstliche Röhren oder Holzstrukturen. Und so baust du ein Sandarium Schritt für Schritt:

Sandarium in einem Garten bauen.
Ein Sandarium ist schnell angelegt und hat viele Vorteile im Garten. Credit: IMAGO / Pond5 Images
  1. Standort: Suche einen sonnigen Standort, ein Dachüberstand kann vor Regen schützen, ist aber nicht zwingend erforderlich.
  2. Größe und Tiefe: Der NABU spricht sich für eine Grundfläche von mindestens 40 × 40 Zentimeter aus. Achte außerdem darauf, den Boden tief genug auszugraben, da manche Bienen ihre Röhren bis zu 50 Zentimeter tief graben.
  3. Grube oder Hochbeet? Du kannst entweder eine Mulde ausheben und diese mit Sand füllen oder den Sand auf dem vorhandenen Boden aufschütten und einfassen (Hochbeet). Letzteres ist oft einfacher, vor allem bei lehmigem, tonigem Boden oder einem hohen Grundwasserstand.
  4. Drainage: Damit Regenwasser gut abfließen kann, solltest du die Sandoberfläche leicht schräg oder als kleinen Hügel anhäufen. Mitunter empfiehlt sich eine zusätzliche Drainageschicht aus grobem Kies oder Ziegelbruch.
  5. Der richtige Sand: Der Sand ist der wichtigste Bestandteil deines Sandariums. Verzichte auf Spielplatz-Sand und verwende unbedingt einen ungewaschenen, groben Sand 🛒. Bei feinem, gewaschenem Flusssand würden die Niströhren nämlich sofort einbrechen.
  6. Sand verdichten: Klopfe oder stampfe den Sand anschließend gut fest, damit ein kompakteres Substrat entsteht. So erleichterst du den Bienen das Graben im Sandarium.
  7. Gestaltung: Platziere nun Äste, Wurzeln oder altes Holz auf oder am Rand des Sandariums. Die Wildbienen nagen dieses Material ab, um ihre Brutröhren zu verschließen.
  8. Katzen vertreiben: Lockere Brombeerranken und Rosenschnitt können ungebetene Gäste, wie z. B. Katzen fernhalten.

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Sandarium bepflanzen

Bepflanze dein Sandarium nur spärlich, da Wildbienen vor allem freie Sandflächen zum Nisten suchen. Kleinere Flächen (unter 0,5 m2) lässt du besser unbepflanzt, bei größeren Flächen kannst du auf kleine und besonders trockenheitstolerante Pflanzen zurückgreifen, z. B.:

  • Hauswurz
  • Heide-Nelke
  • Felsen-Fetthenne

In direkter Nähe deines Sandariums sollten außerdem ausreichend Nahrungsquellen für Wildbienen zur Verfügung stehen. Hier eignen sich folgende Pflanzen und Kräuter:

  • Rosmarin
  • Thymian
  • Lavendel
  • Glockenblumen

Gefüllte Blüten und Hybridzüchtungen eignen sich hingegen nicht und auch unerwünschte Beikräuter solltest du regelmäßig entfernen.

Übrigens: Wenn du kleine Löcher oder Sandhäufchen an den Nestöffnungen entdeckst, deutet das auf eine Besiedlung deines Sandariums hin.

Wenig Platz im Garten: So funktioniert die Kübel-Variante

Wenn du keinen Garten oder zu wenig Platz hast, kannst du das Sandarium auch im Kübel anlegen. Verwende hierfür einen großen, möglichst flachen Topf oder eine Kiste. Beachte außerdem diese 5 Dinge:

  1. Wähle einen sonnigen Standort.
  2. Achte auf einen guten Wasserabfluss, eine Drainageschicht ist hier zwingend erforderlich.
  3. Halte den Sand trocken, er darf aber nicht austrocknen.
  4. Achte auf einen windgeschützten Standort, möglichst in Nähe der Hauswand.
  5. Bepflanze den Kübel nur spärlich, damit die Wildbienen genügend Platz haben.
Sandarium in einem Kübel anlegen.
Wenn du im Garten nicht so viel Platz hast, kannst du das Sandarium auch in einem Kübel anlegen. Credit: IMAGO / blickwinkel

Ein Sandarium ist vor allem im Frühling und Frühsommer von großer Bedeutung, denn das ist die Hauptbrutzeit der meisten Wildbienenarten. Aber auch Anfang Juli kann es noch sinnvoll sein, ein Sandarium im Garten anzulegen, da manche Arten später brüten oder mehrere Generationen haben. Außerdem kann ein Sandarium deinen Garten optisch aufwerten und ein echter Blickfang sein.

Du zweifelst noch aus Angst vor Insektenstichen? Keine Sorge – Wildbienen sind völlig harmlos. Die Weibchen besitzen zwar einen Stachel, den sie notfalls auch einsetzen würden, dieser kann die menschliche Haut aber nicht durchdringen. Worauf wartest du noch? Es ist höchste Zeit, Wildbienen mithilfe eines Sandariums in deinen Garten zu locken. Die Insekten werden es dir danken!

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Quelle: oekotest

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